Kundalini Yoga
Erhebt Dich und lässt Dich strahlen, damit Du Dein Wesen vollkommen leben kannst. In der Kriya (Übungsreihe) begegnest Du dynamisch Deinen Grenzen, Deiner Stärke, Deinem Mut, Deinem Frieden, Deinem Ego, Deinem Schatten und Deiner Unendlichkeit. Du lernst Dich in all Deinen
Aspekten kennen, getragen von der Gruppenenergie. Jede Kriya belebt bestimmte Organe, Themen oder Energien. Im Kundalini Yoga fällt es leicht, eine Übungsreihe zu wählen, die Deinen Bedürfnissen heute, hier, jetzt entspricht. Du übst für Dich, in Achtsamkeit, mit geschlossenen Augen. Du wählst das Tempo in den Übungen jedesmal neu, so wie es eben gerade stimmig ist. Es geht nicht um Leistung oder Perfektion, es geht um Dich! Ein schöner Nebeneffekt ist, dass Dein Körper geschmeidiger, ausdauernder und kraftvoller wird, die Drüsenfunktionen harmonisiert werden und Dein Stoffwechsel ins Gleichgewicht kommt. Im Anschluss an die Kriya folgt die lange, tiefe Entspannung und jedesmal auch eine Meditation, oft mit einem Mantra.
Ong Namo Gurudev Namo – Mit diesem Mantra beginnt jede Kundalini Yoga stunde. Das kleine Ich verneigt sich vor dem grossen ich. Du machst Deine Erfahrungen ganz im Einklang mit Deinem Höheren Selbst. Im Kundalini Yoga singen wir: dabei werden Deine inneren Organe massiert, der Naad (heilsame Klangstrom im Mantra) beginnt zu fliessen und arbeitet an Deinen überkommenen Verhaltensmustern. Über bestimmte Punkte im Gaumen, die Du mit Deiner Zunge beim Chanten (Singen) berührst, werden neue Denk -und Fühlweisen aktiviert.
Gelassenheit, Neutralität und Liebe werden immer stärker und selbstverständlicher. Kundalini Yoga geht direkt durchs Herz. Du lebst nur Deine eigene Erfahrung und brauchst keine Theorien. Und schliesslich wandelst Du als Leuchtturm durch die Welt, der fröhlich sein Licht für alle Wesen ausstrahlt.
Kundalini Yoga kann sowohl schweisstreibend – herausfordernd als auch liebevoll – sanft- fliessend praktiziert werden. Wenn Du nicht mehr ganz so dehnbare Sehen besitzt, gibt es Kundalini Yoga auf dem Stuhl. In der Schwangerschaft und Rückbildung bist Du getragen im Frauenkreis und findest den Zugang zu Deiner Kraftquelle und Deiner unendlichen Liebe.
Und wenn Dein Kind heranwächst ist es im Kundalini Yoga für Kinder herzlich willkommen.
Anbindung und Eins – Sein praktizierst Du, um mit Sat Nam Rasayan zu heilen. Es ist eine Heilweise, die mit der wunderbaren Neutralität und Liebe wirkt, die durch das ganze Kundalini Yoga strahlt.
Wenn Du zu den besonders kreativen Wesen gehörst, kannst Du dieser wunderbaren Gabe im Shakti – Dance und Kundalini Yoga Dance Ausdruck verleihen. Selbstverständlich bist Du auch ein Reichtum für Deine Mityogis und – yoginis, wenn Du Deine Musik mit ihnen teilst.
„Deine Beziehung zur Unendlichkeit. Es ist deine Einheit mit dem Göttlichen, die dir Stärke schenkt. Es ist deine Hingabe an die Unendlichkeit, die dich befreit.“ (Yogi Bhajan)
Turban
Yogi Bhajan, der das Kundalini Yoga nach Amerika brachte, war Sikh; im Sikhismus gilt der Turban als Krone, die ihren Träger daran erinnert, immer anmutig und gerecht zu handeln. Im Kundalini Yoga empfinden viele den Turban als hilfreich bei der Meditation, da die Energie oftmals sehr intensiv wird. Einige tragen ihn als Liebe – & Respektvolle Geste. Einige sind Sikhs, viele nicht. Du bist mit oder ohne Turban herzlich willkommen, da Du immer ein vollkommenes Wesen bist.
Spirituelle Namen
Jeder kann sich einen spirituellen Namen geben lassen, er ist keine Auszeichnung, sondern ein roter Faden. Jeder spirituelle Name drückt eine wunderbare göttliche Eigenschaft aus, die seinen Träger immer wieder daran erinnert, in welcher Richtung er sein Potential am leichtesten entfalten kann. Alle Männer heissen mit Nachnamen Singh (Löwe) und alle Frauen Kaur (Prinzessin). Das stammt aus der Zeit, als Guru Nanak (Gründer des Sikhismus) Hindus und Moslems friedlich in einer Religion vereinen wollte. Zum Zeichen, dass alle Menschen gleich sind (im Gegensatz zum Kastenwesen) tragen alle den gleichen Nachnamen. Die Vornamen sind nicht geschlechtsspezifisch, so dass man nur am Nachnamen erkennen kann, ob man von einem Mann oder einer Frau liest.
Sadhana
Sadhana ist Deine spirituelle Praxis. Du suchst Dir Mantras, Meditationen, Kriyas aus, die Du über einen bestimmten Zeitraum (z.B. 40, 90, 120 oder 1000 Tage) jeden Tag übst. Du paßt Dein Sadhana an Deinen Tag an oder machst das Aquarian Sadhana, das von Yogi Bhajan empfohlen wurde:
Es beginnt mit Schweigen, bis Du das Jap- ji (Morgengebet)liest. Dann machst Du eine Kriya und singst anschließend die Morgenmantras:
- Wah Yanti 7 Minuten
- Mool Mantra 7 Minuten
- Sat Siri 7 Minuten
- Rakhe Rakhanhar 7 Minuten
- Wahe Guru 22 Minuten
- Guru Ram Dass 5 Minuten
Das Long Time Sun ist der Abschluss und Segen für einen wunderbaren Start in den Tag.
Licht & Klang
Manchmal sehe ich in der Meditation ein bestimmtes Licht, das gerne Klang werden möchte. Dann frage ich eines meiner Musikinstrumente, ob es diesen Klang spielen möchte. Einige Mantras kommen schon mit fertigen Akkorden und Melodien, manche zeigen ihr Licht und warten, bis der Klang dem Licht entspricht.
Mantras
Die meisten Kundaliniyogamantras sind in der Sprache Gurmukhi verfasst. Gurmukhi ist die heilige Sprache der Sikhs. Jeder Buchstabe, jeder Klang hat eine bestimmte Wirkung. Körperlich entfaltet sich die Wirkung über die Bewegungen der Zunge wodurch bestimmte Meridiane angeregt werden. Energetisch setzt Du durch das Chanten eines Mantras einen neuen Impuls in Deiner Wirklichkeit. Denn am Anfang war der Geist, dann das Wort und das Wort wurde lebendig. Du kannst neue Gedanken und Verhaltensmuster etablieren, um Dich und Deine Umgebung heiler und glücklicher zu machen.
Naad
Der Naad ist der heilsame Klangstrom, der im Laut fließt. Naad ist das Göttliche im Lied. Durch den Naad können wir als kreative Wesen manifestieren. Der Naad fließt in vielen spirituellen Liedern, er ist nicht auf Mantras beschränkt. Er entsteht durch Worte, Rhythmus und Ton.